21.11.12

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Weihnachtsmann  in der Mittlebenskrise
„Hm,hm,hm …“, machte der Weihnachtsmann als er vor dem Spiegel stand. Er hielt sich seinen Bauch, und machte noch einmal: „Hm, hm, hm…“. Dann stand er auf der Waage: „ Hmmm!?“,kam dann nur.
„Ok, ich muss etwas tun!“, sagte er, „ So viele Menschen tun im Frühling etwas für ihre Figur, es ist höchste Zeit es ihnen gleich zu tun!“
Gesagt, getan. Als erstes verzichtete der Weihnachtsmann auf seinen heißgeliebten Kakao mit Sahne. Auch die Plätzchen aß er jetzt erst einmal nicht mehr!  Und das war gar nicht so einfach! Ein paar Mal war er kurz davor sich einen Mitternachtssnack zu gönnen! Aber er hielt durch! Und er fing an Sport zu treiben. Am Anfang ging er nur spazieren, dann ging er schon etwas schneller eine Runde durch seinen  Wald und gegen Endes des Frühjahr schaffte er es schon eine ganze Runde zu joggen. Morgens aß er jetzt nur noch Müsli und zwischendurch einen Apfel. „ Wenn ich jetzt noch etwas mehr mache“, sagte er sich eines Morgens, „ dann mache ich in meinem Sommerurlaub eine richtig gute Figur  in meinen Badeshorts am Strand!“ 
  Also erstellte er sich einen Trainingsplan.
 
So langsam machte es ihm richtig Spaß! – Nur Frau Weihnachtsmann fand es so langsam nicht mehr so lustig!
„ Am Anfang habe ich mich ja noch gefreut“, sagte sie eines schönen Sommertages zu ihrem Mann, „ aber meinst Du nicht, dass Du ein klein wenig übertreibst?“  Der Weihnachtsmann war da anderer Meinung…  Aber Frau Weihnachtsmann machte sich so langsam Sorgen. Ihr Mann vernachlässigte so nach und nach das Weihnachtsgeschäft und bekam obendrein immer schlechtere Laune. Im Herbst war es dann richtig schlimm. Er hatte für niemanden ein freundliches Wort mehr übrig. Noch nicht einmal für seine Rentiere, die er kaum noch im Stall besuchte. Zum Glück hatte er sehr loyale, kompetente und fleißige Mitarbeiter, sonst wären niemals alle Geschenke rechtzeitig zum Weihnachtsfest fertig gewesen. An den letzten Tagen vor Weihnachten hatte seine schlechte Laune den Höhepunkt erreicht: Nach seiner Morgen-Joggingrunde grüßte er keinen mehr und man hörte von ihm nichts anderes mehr als ein übellaunisches Brummen. Keiner hatte ihn in letzter Zeit mal „Ho, ho, ho“ sagen hören oder laut lachen.
Einen Tag vor Weihnachten zog er sich seinen Anzug an… aber seine Hosen rutschten einfach so an ihm herrunter, und in seinem Mantel ertrank er fast. Da hatte er ja gar nicht dran gedacht! Aber es half alles nichts, es blieb weder Zeit einen neuen Anzug zu nähen, noch diesen zu ändern! Provisorisch behalf er sich mit extra Gürteln und Hosenträgern, und in den Mantel wickelte er sich einfach doppelt ein.
Dann kam der Weihnachtsabend und der Weihnachtsmann machte sich missmutig und angetrieben von seiner Ehefrau( sonst wäre er gar nicht aufgebrochen!) auf den Weg.
Am ersten Haus angekommen rutschte er schnell mit seinem Geschenkesack durch den Kamin…
Und da stand er. Ein Teller mit Plätzchen! Mit seinen Lieblingsplätzchen! Und ein Glas Milch.
„ Na, ein bisschen kann ja nicht schaden!“, sagte er sich, und steckte sich einen der Kekse in den Mund. Und das schmeckte ihm so gut, dass er den halben Plätzchenteller leer aß. Und auch die Milch trank er aus. „Wie habe ich das vermisst!“, sagte der Weihnachtsmann, und steckte sich noch einen Keks in die Manteltasche.
So ähnlich war es auch im nächsten Haus. Und im übernächsten. Und auch den Häusern danach.
Und nach dem 1397. Haus bekam er schon wieder rote Wangen und ein Lächeln im Gesicht. Im 2384. Haus hatte man ihm einen heißen Kakao hingestellt. Was strahlte da der Weihnachtsmann! Als er weiter flog konnte man sogar ein „ Ho, ho, ho!“ von ihm hören. 


 Es ging ihm eindeutig wieder besser. Seinen Mantel konnte er so langsam auch wieder normal anziehen, und den Gürtel weiter schnallen.
Als die Nacht sich dem Ende neigte, und der Weihnachtsmann nach Hause kam zu seiner Frau, sah er wieder glücklich und zufrieden aus, und ein kleiner Keksbauch wölbte sich über seiner Hose.
„Meine liebe Frau“, sagte er, „ falls ich jemals wieder auf die Idee kommen sollte, abnehmen zu wollen, halte mich bitte davon ab!“ Da musste Frau Weihnachtsmann herzhaft lachen, reichte ihrem Mann einen großen Becher Kakao mit Sahne und Schokostreuseln und erwiderte: „ Das ist doch mal ein schöner Vorsatz fürs neue Jahr!“



1 Kommentar:

  1. ich muss grad so lachen :D hab deinen adventkalender entdeckt und find den so lieb! jaja ich bin neugierig ;-) lg manuela

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